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03


Dorothées Wohnung, Friedenau

Einpersonenhaushalt:
Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Theaterzimmer, zwei Schlafzimmer, Küche, Bad und zwei Dielen.
160 qm


Monika Rohrmus: „GELB/GOLD“
32 Bilder, Eitempera auf Büttenpapier

Die Gastgeberin Dorothée Gillwald stellte für die Aktion private rooms drei Räume zur Verfügung: Wohnzimmer, Theaterzimmer und Flur. Das Anliegen, Kunst in Wohnungen zu bringen, und zu zeigen wie man mit ihr lebt, war hier bereits Wirklichkeit geworden: hier lebte und arbeitete über viele Jahre der Künstler Manfred Gillwald. Besonders der Wohnraum und Flur waren reichhaltig mit Skulpturen und Bildern bestückt.
Die Vorliebe des verstorbenen Künstlers für das Bauhaus war auch letztendlich hier ausschlaggebend für die konzeptuelle Installation. Alle Skulpturen blieben im Raum, wurden aber zu neuen Gruppen zusammengefügt. Alle glasgerahmten Bilder wurden ausgemessen und für die Dauer eines Abends von Monika Rohrmus mit eigenen, konkreten Bildern in den Farben GELB und GOLD überdeckt. Die Rahmen blieben an ihrem Platz, lediglich die Bilder wurden ausgetauscht. Für Monika Rohrmus war dabei in diesem Kontext des private rooms nicht das Bild an der Wand entscheidend, vielmehr die Weise, wie es die Betrachtung des Raumes beeinflusste. So entstand zwischen dem Gründerzeitambiente und den konkreten Farbfeldbildern ein hohes Spannungspotential, vordergründig in den Formkontrasten, tiefergreifend in der Bedeutung der Farben GELB und GOLD.

Vom Farbwert beides sehr helle und strahlende Farben, kann die Symbolik nicht unterschidliecher sein: GOLD steht für das Erhabene, das Göttliche; das fahle GELB für Neid, Missgunst, Niedertracht.

Helmut Schulze








Monika Rohrmus/Helmut Schulze:
„Mobile“, 2006
X-Film D-CX Farbfolien, PVC hart transparent, Eisen, Draht, Styropur

Der an das Wohnzimmer anschließende Raum wurde früher als Theater genutzt.
Ausgestattet mit Vorhang, Spiegel und professioneller Beleuchtung, stellte er für uns einen besonderen Reiz der Wohnung dar. Gleichzeitig beinhaltete der stark befrachtete Raum die Problematik der Bespielung, wollten wir doch keinesfalls eine wie auch immer geartete Lifeaufführung machen, gleichfalls aber auch die Besonderheiten und Möglichkeite des Raumes nicht ignorieren.
Da wir uns für die „Bauhaus-Konzeption“ entschieden hatten, erschien uns daher das Mobile mit Formen und Farben, die an die Grundlehre Kandinky's erinnern, eine adäquate Lösung. Nahm es doch darüber hinaus - in seiner lagsamen kreisenden Bewegung - symbolisch den hier stattgefundenen theatralischen Rhythmus auf.